Im Rahmen der ökumenischen Initiative OASE-Einsatzbetreuung unterstützen die Evangelische und Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS/KAS) die Soldatinnen und Soldaten in den weltweiten Einsatzgebieten der Bundeswehr mit vielfältigen Betreuungsmaßnahmen. Ob ein Stück Heimat in der Ferne, Abwechslung vom entbehrungsreichen Dienstalltag oder die Stärkung von Zusammenhalt und Motivation: Gerade in den Einsatzfeldlagern lebt die Betreuung von einer engen Abstimmung und der vertrauensvollen Zusammenarbeit aller Verantwortlichen. Von besonderem Wert ist hier das gemeinsame Wirken mit den Kompaniefeldwebeln, welches zahlreiche Betreuungsformate überhaupt erst möglich macht. Wie innovativ und individuell, abwechslungsreich und gemeinschaftsfördernd sich praktische Betreuungsarbeit in einem solchen Zusammenspiel gestalten lässt, zeigt das eng miteinander verbundene Engagement des OASE-Teams und Hauptfeldwebel Patrick Capelle, der von November 2021 bis Mai 2022 als Kompaniefeldwebel in Erbil (Irak) stationiert war.
Die Belange der Soldatinnen und Soldaten stets im Blick
Warum Patrick Capelle mit einer großen Portion Vorfreude an seinen Einsatz als Kompaniefeldwebel in Erbil herangegangen ist, lässt sich bereits aus seiner Vita ablesen. Seit 2002 bei der Fallschirmjägertruppe aktiv, konnte er unter anderem 2017/18 in Mali wertvolle Erfahrungen in der Funktion als Spieß sammeln. Eine überaus prägende Zeit, in der sich auch zwei Grundüberzeugungen weiter festigten. So stehen die Belange der Soldatinnen und Soldaten für Capelle stets an erster Stelle. Um diesen auch im Alltag gerecht werden zu können, kommt es wiederum ganz wesentlich darauf an, seinen Dienstposten nicht nur einfach auszuüben, sondern aktiv zu leben. Genau vor diesem Hintergrund entwickelte sich während seiner Zeit im Irak ein reger Austausch mit der OASE, aus dem heraus zahlreiche attraktive Betreuungsformate ins Leben gerufen werden konnten.
Empathie trifft Organisationstalent
Capelle ist jemand, der gerne anpackt, helfende Hände zusammenführt und ein spezielles Feingefühl für die praktischen und mentalen Bedürfnisse in der Truppe mitbringt. Deutlich spürbar wurde seine Handschrift etwa an Heiligabend. Dabei bleiben nicht nur der Gottesdienst, das gemeinsame Essen in der örtlichen OASE-Betreuungseinrichtung oder Live-Grüße in die und aus der Heimat bei vielen Kameradinnen und Kameraden in bester Erinnerung. Mit der Bescherung am Abend, bei der jeder Angehörige des Kontingents persönlich nach vorne gerufen, gewürdigt und beschenkt wurde, konnte Capelle schließlich noch einen besonderen Höhepunkt setzen.
Keine Angst vor großen Namen
Ein weiteres Highlight in der erfolgreichen Zusammenarbeit bildeten die Besuche hochrangiger Persönlichkeiten wie der Verteidigungsministerin Christine Lambrecht oder dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, im Einsatzfeldlager. Stets gelang es Hauptfeldwebel Capelle, die Gäste aus Politik und militärischer Führung in informative Veranstaltungsformate einzubinden und für die Truppe nahbar zu machen.
„>Die Betreuung für die Kamerad|innen in Erbil läuft mustergültig. Danke dafür an den Spieß sowie #EAS & #KAS mit ihrer OASE. Danke auch an alle Kamerad|innen fürs Mitmachen, Betreuung klappt nur im Team. Kommt alle gesund & nach erfolgreicher Auftragserfülllung wieder nach Hause. pic.twitter.com/3qAdDbClpL
— General Eberhard Zorn (@BundeswehrGI) February 1, 2022
Der Kreativität freien Lauf gelassen
Wie können die Motivation, die psychische Fitness und das Zusammengehörigkeitsgefühl während des Einsatzes erhalten und gestärkt werden? Auf diese Fragen fand Patrick Capelle mit der Unterstützung der OASE-Einsatzbetreuung zahlreiche kreative Antworten. So wurde sich bei den verschiedensten Sportturnieren, Geschicklichkeits- und Wissensspielen leidenschaftlich duelliert oder bei Motto-Veranstaltungen, Karaoke-Abenden oder beim Comedy-Bingo wertvolle Auszeiten genossen.
Eine ganz besondere Herausforderung bot zudem die Gelegenheit für 15 deutsche Einsatzkräfte, bei der legendären „Manchu Mile“ der US-Truppen mitzulaufen. Dabei handelt es sich um einen der bekanntesten und berüchtigtsten Märsche der Army über eine Strecke von rund 40 Kilometern in Erinnerung an einen historischen Gewaltmarsch während des chinesischen Boxeraufstandes im Jahr 1900.
Den widrigsten Umständen getrotzt
Bei der Planung und Durchführung von Betreuungsmaßnahmen stand Kompaniefeldwebel Patrick Capelle nicht selten selbst vor besonderen Herausforderungen. Wer schon einmal in Eigenregie ein größeres Event auf die Beine gestellt hat, weiß um die vielen Mühen und kleineren wie größeren Stolpersteine. Wenn es dann trotz beschränkter Mittel und erschwerenden Faktoren wie dem Wetter oder immer wieder erhöhten Gefahrenlagen gelingt, ein abwechslungsreiches Betreuungsprogramm zu etablieren, ist die Leistung umso höher zu bewerten – und wird umso dankbarer angenommen.
Enger Austausch vor Ort und nach Deutschland
Praktische und unkomplizierte Hilfe für seine Projekte suchte Capelle nicht nur bei der OASE-Betreuungseinrichtung und dem Team in Erbil, sondern stand auch im regen Austausch mit den Verantwortlichen der OASE-Einsatzbetreuung in Deutschland. So gab er in regelmäßigen Berichten über durchgeführte Maßnahmen wertvolle Einblicke in seine Betreuungstätigkeit vor Ort, auf deren Basis gemeinsame Ideen entwickelt und eine gezielte Beiträge zur Unterstützung seiner Arbeit geplant werden konnten.
Für die erfolgreiche und wertschätzende Zusammenarbeit in Erbil möchte sich das Team der OASE-Einsatzbetreuung ganz herzlich bei Hauptfeldwebel Capelle bedanken. Für seine aktuellen und anstehenden Aufgaben wünschen wir ihm alles Gute – verbunden mit der Hoffnung, dass sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen.
Fotos: Bundeswehr