Der inzwischen 4. KAS-Feierabendlauf 2020, eine Benefiz-Laufveranstaltung am Bundeswehrstandort Kastellaun, war fertig geplant. Dann kam das Coronavirus in die Welt. So konnte der Lauf in diesem Jahr nicht in der gewohnten Form stattfinden sondern wurde durch einen Solo-Feierabendlauf ersetzt. Bei diesem virtuellen Lauf konnte jeder allein für sich teilnehmen und seine Ergebnisse online mitteilen.

Dass der Feierabendlauf 2020 für Bundeswehrangehörige und deren Familien trotz der Pandemie virtuell und damit unter Berücksichtigung der gebotenen Kontaktbeschränkungen stattfand, war besonders wichtig, denn das Event ist von Beginn an als wohltätiger Solidaritätslauf für Bundeswehrfamilien und -partnerschaften konzipiert gewesen. Die besonderen Anforderungen und Belastungen des Soldatenberufs stellen das Familienleben und die Paarbeziehungen immer wieder auf die Probe. Kinder und Jugendliche in diesen Beziehungen sind in besonderen Maße betroffen, gerade dann, wenn sich ein Elternteil für längere Zeit im Einsatz befindet.

Foto: KAS

Dieser wertvolle Lauf-Zweck motivierte viele Teilnehmer trotz ungewohnter Umstände dazu, jetzt erst recht mitzumachen. Das Ergebnis: Um ihre Solidarität mit den Bundeswehrfamilien und -partnerschaften zu bezeugen, liefen vom 22. bis 28. Juni 2020 rund 420 Sportler – darunter Reservisten, Bundeswehrangehörige, Zivilisten, Profisportler – gegen eine freiwillige Spende eine selbst gewählte Strecke an einem selbst gewählten Ort. Mehr noch: Für jede Teilnehmermeldung legte die katholische Pax-Bank zusätzlich eine „Startprämie“ für den guten Zweck drauf. Mit dem Gesamterlös wird Kindern und Jugendlichen aus Bundeswehrfamilien ein Ausgleich geboten, z.B. mit von der KAS organisierten Ferien- bzw. Jugendseminaren und -freizeiten.

Diese besondere Sportaktion sprach sich herum, u.a. mit Unterstützung von Radio Andernach bis hinein in die Einsatzgebiete der Bundeswehr. Sogar dort traten 18 Kameraden rund um Oberleutnant Nikolas H. beim 13./14. DEU EinsKtgt MINUSMA in Gao/Mali mit organisatorischer Unterstützung durch Stabsfeldwebel Holger N. zum 24-stündigen Laufen an. Sie nahmen die virtuelle Laufsituation zum Anlass, sich aus dem Einsatz heraus für ihre Kameraden und deren Familien in der Heimat sportlich zu betätigen. Rund 250 km legten die Soldatinnen und Soldaten in Mali dabei insgesamt zurück. Für Oberleutnant H. war es ein besonderes Anliegen, seine Kameraden mit einer solchen Sportaktion zu unterstützen und zu motivieren, ihre Zeit im Einsatz gut zu überstehen. Jeder solle am Ende mit einem Lächeln und mit guten Erinnerungen heimkehren können.



Vollauf begeistert von dieser Aktion war die OASE-Einsatzbetreuung. Die gemeinsame Initiative von Katholischer und Evangelischer Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS/EAS) blieb nicht untätig und übersandte den 18 Teilnehmern des Laufes in Mali als Dankeschön kurzerhand ein großes Paket mit praktischen Geschenken für den Einsatzalltag, darunter u.a. Notizbücher, Atemschutzmasken und  Kaffeebecher. Die Antwort von Oberleutnant H. aus Mali kam prompt:

„Mir bleibt nur noch, mich über Ihre Unterstützung zu freuen, denn ohne Menschen wie Sie erhalten die Kameraden nicht die Wertschätzung, die sie verdienen. Dafür bedanke ich mich!“

Zurückblickend können wir feststellen, dass ein wichtiges Ziel des 4. Feierabendlaufes sowie der OASE-Geschenkaktion erreicht wurde: Der Zusammenhalt, die Kameradschaft und die Verbundenheit zwischen den Soldatinnen und Soldaten zu stärken, ob daheim oder im Auslandseinsatz – über Grenzen und Kontinente hinweg.

Titelfoto: Bundeswehr