„Das kommt jetzt total unpassend“ …
„Der Anruf kommt total ungelegen“ …
„Dieses Projekt läuft schon wieder nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe“ …
„Eigentlich wollte ich in der heutigen Dienstzeit viel mehr schaffen“…
Es ist ein bekanntes Gefühl: Etwas oder jemand passt einfach nicht. Und gerade zur Adventszeit passt es nochmal weniger. Der Zeitplan ist eng getaktet, die Erwartungen an das Kommende – privat und dienstlich – steigen täglich. Wir kennen das alle.
Aber machen wir uns nichts vor: Maximal Unpassendes und Ungelegenes geschieht auch zu Beginn der biblischen Weihnachtsgeschichte. Eine unverheiratete Frau wird schwanger und gerade in dem Moment wird auch noch zur nationalen Volkszählung aufgerufen. Der beschwerliche Weg dorthin ist für die Frau eigentlich unzumutbar. Aber trotzdem zeigt sich:
Unpassendes ist der Auslöser für etwas Neues. Ungelegenes bringt etwas in Bewegung.
Die kleine Familie macht sich auf den Weg, hin zu etwas Anderem. Ohne diese Unpässlichkeiten und den Mut zu Neuem wäre es wohl nie Weihnachten geworden. Wie wäre es denn, wenn wir genau deshalb jetzt im Advent den Blick verändern und sagen:
Was nicht passt, bewegt mich. Was ungelegen kommt, bringt mich auf neue Ideen, um die Dinge passend zu machen. Und in beidem kann ich den Glanz des Kommenden schon erkennen. Der Weg dorthin ist bereits Teil des Ziels.
So war es auch mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in diesem Jahr. Die gesellschaftliche und ökonomische Vollbremsung kam völlig ungelegen und hat das gesamte Leben auf den Kopf gestellt. Sie hat uns aber bewegt und uns dazu befähigt, sich angesichts des Ungelegenen von neuen Ideen inspirieren zu lassen. Angepasste Betreuungsformate in den KAS-Geschäftsbereichen sind entstanden, die für die Bundeswehrangehörigen mit einem ermutigenden „Trotzdem“ eine abwechslungsreiche und bedarfsgerechte Freizeitgestaltung sicherstellten.
Auch in dieser Zeit haben wir unseren Blick verändert, Neues geschaffen und sind für die Soldatinnen und Soldaten ansprechbar geblieben. Die Unpässlichkeiten der Corona-Pandemie haben Innovatives und vielleicht sogar Besseres in der Soldatenbetreuung auf den Weg gebracht. Dies kann und sollte uns mit Freude erfüllen.
Wir sollten uns in diesen Adventstagen sowie im neuen Jahr stets daran erinnern, was wir gemeinsam in schwieriger Zeit auf den Weg gebracht haben und uns nicht von düsteren Prognosen beirren lassen.
Es kommt darauf an, zuzupacken, das Ruder zu ergreifen und etwas aus der Situation zu machen. Gewissermaßen haben wir damit schon eine Haltung praktiziert, die der Botschaft aus der Weihnachtsgeschichte sehr nahe kommt.
Und in ein paar Jahren, wenn sich vieles gewandelt haben wird, kann man rückblickend konstatieren: „Wir haben uns nicht kleinkriegen lassen und mit einer wie auch immer gearteten Erfahrung gereift oder beschenkt aus misslicher Lage hervorgegangen.“
Bei alledem sollte uns dennoch bewusst bleiben: Weihnachten ist mehr als das Alltagsgeschäft oder das materielle Schenken. Die christliche Weihnachtsbotschaft sagt uns, dass uns das Entscheidende im Leben auf völlig unpassende, ungeplante Weise schon längst geschenkt wird – wie ein Kind.
Passen Sie auf sich und Ihre Mitmenschen auf und bleiben Sie gesund.
Die KAS wünscht eine gesegnete Adventszeit!
Foto: Foto von George Becker von Pexels