Bonn, 9. Juni 2021. Die Corona-Pandemie hat bei vielen Angeboten und Terminen zu Verschiebungen oder gar Absagen geführt. Auch die Bundeswehr blieb hiervon nicht verschont. Im Bereich der Betreuung von Bundeswehrangehörigen betraf dies die jährlich stattfindende Tagung des Streitkräfteamtes (SKA), der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) und der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) mit Vertretern aus den Standorten im Projekt ‚Offene Betreuung‘.

In dem Bewusstsein, dass nach einer langen Phase pandemiebedingter Kontaktbeschränkungen und mit Eintreten erster Lockerungen dieser Einschränkungen auch der Bedarf an zielgerichteter Betreuung an den Bundeswehstandorten wieder steigen wird, luden SKA, EAS und KAS die Projektstandorte am 9. Juni 2021 zum Online-Dialog ein.

Vertreter aus knapp 50 Bundeswehrstandorten nutzen diese Möglichkeit, sich einen Vormittag lang digital über wesentliche Entwicklungen im Bereich der Betreuung der Bundeswehrangehörigen zu informieren und sich intern über aktuelle Möglichkeiten sowie Herausforderungen auszutauschen.

Einleitend stellte Oberst i.G. Walter Schulte, Referatsleiter im Führungsstab Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung, aktuelle Betreuungsschwerpunkte sowie deren Weiterentwicklungsbestrebungen aus ministerieller Perspektive vor. Neben dem professionalisierenden Aus- und Aufbau der Betreuung an den über 250 inländischen Bundeswehrstandorten lag der weitere Fokus seiner Ausführungen auf der Betreuung im Einsatz sowie der Anpassung des Vorschriftenwesens. Schulte machte dabei deutlich, dass die ‚Offene Betreuung‘ als ergänzendes Modul wesentliche Bedeutung im Bereich der Betreuung und Fürsorge habe. Insbesondere abgelegene, infrastrukturell benachteiligte oder betreuungsdefizitäre Bundeswehrstandorte können mit fachlicher Begleitung von EAS/KAS sowie mit zusätzlich bereitgestellten Haushaltsmitteln beim Aufbau eines modernen Betreuungsangebots unterstützt werden. Aus diesem Grund werde dieses Projekt auch zukünftig einen wichtigen Platz in der Betreuungslandschaft einnehmen und, so Schulte, durch eine flexibilisierte Vorschriftenlage auch noch gestärkt werden.

Die Dezernatsleiter der Gruppe Betreuung und Fürsorge im Streitkräfteamt beantworteten im Anschluss seitens der Teilnehmer vorab eingereichte Fragen. Diese bezogen sich insbesondere auf den Einsatz von Haushaltsmitteln, die Nutzung des Intranets im Rahmen der Betreuung sowie den Umsetzungsstand zur Einrichtung der Betreuungsbüros.

Verbunden mit der Hoffnung, dass die teilnehmenden Standorte die für sie relevanten Informationen zur Sicherstellung einer zeitgemäßen und bedarfsgerechten Betreuung erhalten haben, beendete Oberstleutnant Ralf Thielmann, Dezernatsleiter Betreuungsorganisation SKA, nach zweistündiger Tagungszeit den allgemeinen Teil der digitalen Zusammenkunft. In der Folgestunde erhielten die Teilnehmer noch die Möglichkeit, mit dem für sie zuständigen Trägerverband relevante Punkte direkt zu besprechen.

Nach dem dreistündigen Online-Dialog waren sich alle Teilnehmer einig, dass dieses kurzfristige digitale Zusammentreffen nach einer langen Zeit des Kontaktdefizits ein wichtiger Impulsgeber gewesen sei. Jedoch würde dieses Format den intensiveren Austausch bei einer Präsenzveranstaltung nicht ersetzen können. Deshalb erhielten die Gäste an den Bildschirmen bereits jetzt eine Einladung zur Präsenzveranstaltung, die im Oktober dieses Jahres in Bad Lauterberg/Harz stattfinden wird.

Text und Foto: EAS