11. Dezember 2019
„Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis“ – treffendere Worte für das militärische Umfeld hätte Pastoralreferent Johannes Rückerl im Angesicht der fast 200 Soldaten und Gäste nicht finden können, als jene aus dem Römerbrief. Diese trug er zu Beginn des Festaktes der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) zur Wiedereröffnung des Soldatenheimes/Stadthalle in Roding am 18. November 2019 vor.
Die Soldaten, aber auch die ansässige Zivilbevölkerung zeigten sich sichtlich erfreut über die Wiedereröffnung des Soldatenheimes/Stadthalle am Standort Roding. Die nervenaufreibende Suche nach einem Nachfolger für das Haus hat mit der Pachtübernahme der Familie Schegerer ein glückliches Ende und die moderne Begegnungsstätte eine neue Zukunft gefunden. Genau diese Botschaft strahlte auch der Festakt aus. Er signalisierte mit seinen Grußworten und der Stimmung der Gäste gegenüber der Militärseelsorge, der Bundeswehr und den Vereinen und Vertretern der Stadt, dass die Türen des Hauses für alle Gäste offenstehen.
Pächterin Kathrin Schegerer konnte mit ihrem neuen Konzept überzeugen, für das sie lediglich zwei kurze Monate zwischen Übernahme und Neueröffnung hatte: Das Restaurant „RODwuid“ wusste genauso zu begeistern wie das reichhaltige Buffet. Sowohl die Brauchtumspflege als auch die Verwurzelung am Heimatstandort wurde durch Trachten und Beteiligung der Rodinger Stadtkapelle sichtlich betont.
Oberstleutnant Michael Hanisch, Kommandeur des VersBtl 4, weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Orte wie dieser sind, blickt er doch selbst auf Einsatzerfahrung im Kosovo und jüngst im gefährlichen Mali zurück. Gemeinsam mit Oberfeldarzt Dr. Stefan Schönfeld, Stellvertretender Vorsitzender der KAS, betonte er die zeitlose Wichtigkeit der Einrichtung: Die Soldatenheime seien einladende Restaurants, gemütliche Treffpunkte und vielseitige Kulturstätten, in denen sowohl Soldaten als auch Bürger in gastlichem Ambiente Abwechslung und Entspannung vom Alltag finden. Denn immerhin ist das Haus Ostmark nicht den Soldaten des Bataillons vorbehalten, sondern dient zeitgleich auch für die zahlreichen Vereine und die Gemeinde als beliebter Veranstaltungsort. Seit über 25 Jahren findet zum Beispiel hier der von Stadt und Garnison gemeinsam ausgerichtete Neujahrsempfang statt – mit über 600 Gästen aus Politik und Wirtschaft einer der größten der gesamten Region!
Auch Bürgermeister Franz Reichold freute sich über die Wiedereröffnung; ist das Soldatenheim doch seit 1967 schon mit der Stadthalle von Roding untrennbar verbunden. Das Soldatenheim sei ein Sinnbild für die lebendige Verbundenheit zwischen Bundeswehr und Bevölkerung, lobte Kommandeur Hanisch. Ein Konzept, wie es heute notwendiger denn je ist und mit dem man gemeinsam in die Zukunft blicken wolle.
Seit über 60 Jahren ist der Bundeswehrstandort Roding in der Oberpfalz Beispiel einer intensiven Verbundenheit zwischen der Bundeswehr und der regionalen Bevölkerung. Diese Situation begann 1958, als der Kasernenbau vollendet und 1959 das Panzeraufklärungsbataillon 4 einzog. Heute ist u.a. das zur Panzerbrigade 12 „OBERPFALZ“ gehörende Versorgungsbataillon 4 mit seinen vier Kompanien im bayerischen Roding und Pfreimd stationiert. Zum Bundeswehrstandort Roding gehört seit 1967 das Soldatenheim der KAS, das seither Begegnungsstätte für Soldatinnen und Soldaten sowie für die Zivilbevölkerung ist. Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen fungiert es ab dem Jahr 1992 als Soldatenheim und Stadthalle gleichermaßen.
Reservierungen für das Soldatenheim Haus Ostmark sind bei Frau Schegerer telefonisch unter (09461) 5777 oder per Email an info@stadthalle-roding.de / kathrinschegerer@web.de möglich.
Text: Alexander Schleyer
Bilder: KAS
KAS-Tätigkeitsbereich: Standortbetreuung und Service/Soldatenheime