Transidentität bei Kindern und Jugendlichen – was verbirgt sich eigentlich dahinter? Was vielen Eltern zunächst sehr vertraut vorkommen dürfte, ist die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche im Laufe ihres Heranwachsens immer wieder mit Unsicherheiten bezüglich ihrer eigenen Körperlichkeit, Identität und Sexualität zu kämpfen haben. Gerade in diesen sensiblen Bereichen, die eng mit der Verarbeitung von Ausgrenzungserfahrungen verbunden sind, ist von der Elternseite ein besonderes Feingefühl und Unterstützung gefragt.

In ihrem Beitrag „Sexualität und Vielfalt“ bringt die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen diesen Sachverhalt mit der Feststellung, dass die sexuelle Orientierung und auch geschlechtliche Zugehörigkeit zentrale Dimensionen des Jugendalters und damit Gegenstand wichtiger Auseinandersetzungen sind, treffend auf den Punkt.* Eine interessante Zahl findet sich in diesem Zusammenhang in dem Beitrag „Transidentität bei Kindern und Jugendlichen: Im falschen Körper geboren“ des Deutschen Ärzteblattes. Demnach seien schätzungsweise zwei bis drei Prozent aller Kinder und Jugendlichen davon überzeugt, im falschen Körper geboren zu sein. **

Zusätzliche Relevanz und Tragweite für Eltern gewinnt das Thema durch das neue Selbstbestimmungsgesetz (SBGG), welches ab November 2024 vollständig in Kraft tritt und explizit auch Minderjährige mit einschließt. Vereinfacht gesprochen können künftig die Geschlechtseinträge und Vornamen von Minderjährigen per Erklärung gegenüber den Standesämtern geändert werden. Bis zum vollendeten 14. Lebensjahr erfolgt dies durch die Sorgeberechtigten und setzt ab dem vollendeten fünften Lebensjahr das Einverständnis des betreffenden Kindes voraus. Ab einem Alter von 14 Jahren erhalten Jugendliche mehr Möglichkeiten und können die entsprechenden Änderungen mit der Zustimmung der Sorgeberechtigten selbst beantragen. In diesem Zusammenhang wichtig zu wissen: Wenn beispielsweise die Zustimmung eines oder beider Elternteile nicht vorliegt, kann diese durch ein Familiengericht ersetzt werden. ***

Mit Ihrem Online-Vortrag am 4. Juli 2024 von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr möchte unsere Gastdozentin des Abends, die Ergotherapeutin Maren Bartenstein

  • ein Bewusstsein für diese durchaus komplexe Thematik schaffen,
  • zu einem besseren inhaltlichen Verständnis auf der Elternseite beitragen und Eltern sprechfähig machen
  • sowie mögliche Handlungsfelder aufzeigen.

Worüber wird in diesem Kontext eigentlich geredet? Was verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie „trans*“, „inter*“, „nicht-binär“ oder „agender“? Und worin liegt beispielsweise der Unterschied zwischen „Transidentität“ und „Geschlechtsdysphorie“? Am Beginn Ihres Vortrags wird Frau Bartenstein einen ersten Einblick in verschiedene Begrifflichkeiten, Daten und aktuelle Entwicklungen geben, die für die sachliche Einordnung sowie einen sicheren und unvoreingenommenen Umgang mit dem Thema essentiell sind.

Im Fokus des Vortrags stehen zudem Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie Eltern unter Einbezug praxisnaher Beispiele. Darüber hinaus gibt Frau Bartenstein praktische Tipps zu passender Literatur und hilfreichem Aufklärungsmaterial.   


Ihre Fragen an unsere Expertin: Im Anschluss an den Vortrag von Frau Bartenstein freuen wir uns auf einen regen Austausch mit Ihnen. Haben Sie bereits vorab spezielle Anregungen zum Thema oder Fragen zu den Inhalten an unsere Referentin, können Sie uns diese direkt im Online-Anmeldeformular mitteilen.

Schnell und einfach zu unserem Online-Vortrag „Transidentität bei Kindern und Jugendlichen“ anmelden

Die Anmeldung zu unserem Online-Vortrag „Transidentität bei Kindern und Jugendlichen“ erfolgt direkt über das Online-Formular und ist bis zum 3. Juli 2024 (oder bis zum Erreichen der maximalen Teilnehmendenzahl) möglich. Den Link zur Veranstaltung erhalten Sie von uns ein bis zwei Tage vorab per E-Mail. Ein eigener Zoom-Account ist für die Teilnahme nicht erforderlich.

Bitte beachten Sie: Das Online-Anmeldeformular kann auf den Dienstrechnern der Bundeswehr nicht geöffnet werden. Bitte nutzen Sie hierfür ein privates Endgerät (Mobiltelefon, Tablet oder Laptop).


* https://www.jugendschutz-niedersachsen.de/sexuelle-gesundheit/geschlechtsidentitaet-und-vielfalt/

** https://www.aerzteblatt.de/archiv/215579/Transidentitaet-bei-Kindern-und-Jugendlichen-Im-falschen-Koerper-geboren

*** https://www.bmj.de/DE/themen/gesellschaft_familie/queeres_leben/selbstbestimmung/faq_selbstbestimmung/faq_selbstbestimmung_node.html


Titelbild: KAS mit Bildmaterial von www.unsplash.com