Foto: M. Müller.

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„Es war viel zu kurz! So ein Seminar sollte zwei Wochen dauern!“ (Feedbackrunde)

Vom 22. bis 26. August 2018 luden die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. (KAS) und die Katholische Familienstiftung für Soldaten 13- bis 17-jährige junge Menschen aus traumatisierten Soldatenfamilien ohne Begleitung ihrer Eltern zu einem Jugendseminar ein. Sieben Mädchen und Jungen machten sich auf den z.T. sehr weiten Anreiseweg ins Allgäu. Die Maßnahme, das erste Seminar dieser Art, wurde vom Familienteam der KAS bei der Familienstiftung beantragt und zu gleichen Teilen aus Mitteln beider Partner realisiert.

„Ich weiß nicht so genau, was mich hier erwartet – vielleicht etwas runterkommen und vielleicht mal über die ein oder andere Sache sprechen. Im Moment ist es ganz schön schwierig“, erzählte K. (17 Jahre) kurz vor Beginn des Seminars. 

Foto: M. Müller.

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Nach einer Kennenlernrunde innerhalb der Gruppe, der Besprechung zur gemeinsamen Programmgestaltung und einer Wanderung durch die Elemente der Natur kamen alle interessierten Jugendlichen schließlich in einer Runde zum Thema „Traumadynamik verstehen“ zusammen. Der Umgang mit Traumafolgen in der Familie und die eigene Betroffenheit wurde im weiteren Verlauf des Seminars orientiert an den individuellen Fragestellungen der Jugendlichen in Einzelgesprächskontexten bewegt. Für emotionalen Ausgleich, Entspannung, Freude, Spaß und Gemeinschaftserleben sorgten Ausflüge in die Natur, Lagerfeuer, Bach-/Berg-/Wald- und Höhlenerkundungen, Bogenschießen, Reiten, Ausruhen, Mädchenrunde, Uno-Spielen, Grillen, Puzzeln und der Umgang mit den drei Hunden Bruno, Berta und Kalani.

Foto: M. Müller.

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Das Herz des teilnehmerzentrierten, bedarfsorientierten Seminarkonzepts bildete die Gestaltung einer wertschätzenden, annehmenden und sicheren Atmosphäre, angereichert durch eine auf Freiwilligkeit, Partizipation sowie Selbstwirksamkeit ausgerichtete Programmgestaltung. Ziel ist die Aktivierung, Stärkung und Förderung von Ressourcen und Resilienz.

Mit der Mischung aus Elementen der Traumapädagogik, Jugendarbeit, Natur- und Erlebnistherapie sowie der tiergestützten Arbeit trafen die begleitenden Fachkräfte S. Lingenberg, A. Bergmann und M. Müller den Nerv der Jugendlichen. Kurz gesagt: Ein gelungenes Pilotprojekt, bei dem trotz aller emotionalen Intensität viel gelacht wurde! Die Jugendlichen wünschen sich eine Wiederholung.

Foto: M. Müller.

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KAS und Familienstiftung werden am Thema Hilfe für PTBS-belastete Bundeswehrfamilien dranbleiben!

 

Text: M. Müller/Redaktionelle Bearbeitung: KAS.

 

KAS-Tätigkeitsbereich: Familien- und Bildungsarbeit