Der 15. Kunstwettbewerb der Bundeswehr rief alle Bundeswehrangehörige dazu auf, sich mit dem Thema Diversität auseinanderzusetzen und ein künstlerisches Werk zum Thema einzureichen. 89 Arbeiten mit unterschiedlichsten Medien erstellt konnten am 14. Juli 2020 von der Fachjury begutachtet werden.

Die Fachjury wird zu jedem Kunstwettbewerb der Bundeswehr dem Thema entsprechend zusammengesetzt. Neben der Preisvergabe für Einzelarbeiten wurde auch dieses Jahr wieder ein Familienpreis unter sieben Einsendungen vergeben. Zum ersten Mal konnte auch ein Gruppenpreis ausgezeichnet werden, denn in den vergangenen Wettbewerben gab es immer wieder Anfragen für Einsendungen, die von mehreren Personen geschaffen wurden. So stellten sich dieses Jahr zehn Arbeiten der Fachjury.

Insgesamt hat die Jury sechs Stunden diskutiert und bewertet. Anhand klar definierter Bewertungskriterien und den eigenen Arbeitsschwerpunkten der Jurymitglieder wurden in acht Bewertungsrunden zuzüglich Stichwahlen die Preisträger ermittelt. Es war nicht leicht: von der klassischen Malerei über Zeichnungen gab es viele Werke der Computerkunst und ebenso Videobeiträge und Gesang. Selbst einige Beiträge der Literatur wurden eingesendet und zeigen nur einen Bruchteil der Variationen.

Doch wie kann ein Text mit einem Bild, eine Skulptur mit Computerkunst verglichen werden? Dies stellt hohe Anforderungen an die Jury und auch dieses Jahr ist das Ergebnis ebenso überraschend wie einleuchtend.

Nie zuvor wurde ein Thema so kongenial mit gestalterischen Mitteln umgesetzt wie beim 15. Kunstwettbewerb der Bundeswehr. Diese Vielfältigkeit, diese allumfassende positive Zustimmung zum Leben und einem Miteinander kann ohne Übertreibung als Handbuch der Diversität bezeichnet werden. Denn nicht nur Werke wurden eingesendet, sondern auch Beschreibungen zu den eigenen Arbeiten auf insgesamt über 100 Seiten. Inhaltlich tiefgehende Gedanken, die verbildlicht eine Verbundenheit mit der Bundeswehr ausdrückt, wie es sich Arbeitgeber nur wünschen können. Auch kritische Stimmen sind dabei, doch in der Summe wird klar, dass die Bundeswehr auf dem richtigen Weg ist, Diversität als Teil des eigenen Denkens und Handelns umzusetzen.

Das hat die Jury besonders beeindruckt und führte zu regen Diskussionen und Austausch.

„Es ist dem Kunstwettbewerb der Bundeswehr zu wünschen, auch in Zukunft die Botschaft vermitteln zu können, Bundeswehrangehörige als ein Teil der Gesellschaft vorbehaltlos anzunehmen. Das wäre gelebte Diversität“, fasst der Projektleiter Roland Prüfer die Ansicht der Jury zusammen. Für die Jury ist ein denkwürdiger Tag erfolgreich beendet, der noch lange nachwirken wird.

Die Preisverleihung wird am 02. November 2020 im Deutschen Bundestag stattfinden. Dies unterstreicht die hohe Anerkennung des Kunstwettbewerbs der Bundeswehr als wichtigen Bestandteil der Soldatenbetreuung.

Bewertungskriterien:

  • Künstlerische Idee
  • Erfassung des Themas »Diversität«
  • Handwerkliches Können
  • Bezug zur Bundeswehr
  • Arbeitsaufwand

Jurymitglieder:

  • Oberst Prof. Dr. Homolka (Reservistendienstleistender in Grp Be/Fürs)
  • Oberstlt Dipl. Päd. Peter Cornelius, Bezirksschwerbehindertenvertretung beim Kdo Lw
  • Christina Hubich, Projektreferentin Betreuung, Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung in der Bundesrepublik Deutschland e.V.
  • Regina Kohlhaus, Kunsttherapeutin
  • Stabsfeldwebel Sascha Becher, Zentrum Militärmusik

Juryleitung:

Roland Prüfer, Projektleitung des Kunstwettbewerbs der Bundeswehr

Der Kunstwettbewerb der Bundeswehr wird seit 1997 im Wechsel von Evangelischer Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung in der Bundesrepublik Deutschland e.V. und Katholischer Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. unter der Schirmherrschaft des Amtschefs Streitkräfteamt durchgeführt. Weitere Informationen: www.KunstBw.de