An etwa 60 Standorten der Bundeswehr bieten Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) und Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) und in Zusammenarbeit mit dem Streitkräfteamt (SKA) seit fast 30 Jahren die „Offene Betreuung“ an. Sie bietet insbesondere solchen Bundeswehrangehörigen vielfältige Angebote aus den Bereichen Freizeit, Bildung und Familie an, die an Standorten ohne feste Betreuungsinfrastruktur stationiert sind. Die Konzeption und Umsetzung der Angebote findet dabei in enger Zusammenarbeit mit den Kommandeuren, Dienststellenleitern sowie den Betreuungsbüros und Freizeitzentren statt. Am Ende steht eines: Bedarfsgerechte Angebote, die auf die spezifischen Zielgruppen zugeschnitten sind. Eines ist klar: Im Zuge der Umsetzung dieser vielfältigen Angebote gibt es viel Gesprächsbedarf zwischen den beteiligten Partnern.
Um ein Forum für diesen Austausch zu bieten, luden das SKA gemeinsam mit der KAS vom 04. bis 06. Juni 2019 die für die Betreuung zuständigen Vertreter der Standorte zu einer gemeinsamen Netzwerk-Tagung in das niedersächsische Bad Lauterberg im Südharz ein. Ziel der Tagung war es, über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Soldatenbetreuung zu informieren und zur Vernetzung aller Beteiligten beizutragen. Das ist gelungen. Es gab auf der jährlich stattfindenden Tagung für alle 85 Teilnehmer fast aller Dienstgradgruppen zahlreiche Antworten dazu, wie sich die Betreuungslandschaft innerhalb der Bundeswehr entwickelt, welche Bedürfnisse Bundeswehrangehörige und deren Familien haben und wie attraktive und bedarfsgerechte Betreuungsangebote umgesetzt werden. Alle Teilnehmer sind an ihrem Heimatstandort im Auftrag von KAS und EAS ehren-, neben- oder hauptamtlich im Rahmen des Projekts „Offene Betreuung“ oder in einem Soldatenheim/OASE für die Betreuung der Bundeswehrangehörigen verantwortlich.
In seiner Begrüßung hob KAS-Geschäftsführer Daniel Bock besonders die Notwendigkeit hervor, sich im persönlichen Gespräch für die weitere gute Zusammenarbeit zu vernetzen. Die Tagung habe sich immer wieder bewährt und trage im Ergebnis zur Fortentwicklung der Betreuungssituation an vielen Bundeswehrstandorten bei. Dies zeige der immense Zuspruch, der nicht zuletzt an der hohen Teilnehmerzahl zu messen sei.
Auch Oberst Michael Brockmann, Leiter der Gruppe ‚Betreuung und Fürsorge‘ im Streitkräfteamt, hob die Wichtigkeit des Projekts hervor und machte deutlich, dass der individuelle Betreuungsbedarf in besonderem Maße von den Gegebenheiten am jeweiligen Standort abhänge.
Daran anknüpfend widmeten sich drei rege besuchte Workshops dem Thema, was bei der Erstellung eines Betreuungskonzeptes am Standort zu beachten ist, wie größere Betreuungsmaßnahmen organisatorisch und finanziell umgesetzt werden können und welche Netzwerke, Gremien und Multiplikatoren man je nach Standort pflegen, ausbauen und mit „im Boot haben“ sollte. Die Workshops zeichneten sich durch eine intensive und kreative Mitarbeit der anwesenden Kameraden aus.
Zur Förderung des Erfahrungsaustausches und der Vernetzung der Verantwortlichen untereinander stand ein ausgiebiges Freizeitprogramm zur Verfügung, so u.a. die Besichtigung des Bergwerks Grube Samson in St. Andreasberg. Sie gehört seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft. Andere Tagungsteilnehmer erfreuten sich beim Fahren des Mini-Raupenfahrzeugs Ziesel oder beim Besuch des Ostdeutschen Fahrzeugmuseums.
KAS, EAS und SKA freuten sich über die rege Beteiligung aller Anwesenden und die positiven Rückmeldungen. Die Tagung „Offene Betreuung“ findet jährlich statt und wird abwechselnd von den Trägerverbänden EAS und KAS organisiert. Die nächste Tagung ist für den 16. bis 18. Juni 2020 in Merseburg vorgesehen.
KAS-Tätigkeitsbereich: Standortbetreuung und Service