Wenn Worte meine Sprache wären – Kommunikationstraining für Paare

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?  Warum es gerade in der Partnerschaft alles andere als ratsam ist, sich diese Lebensweisheit zu eigen zu machen, davon konnten sich elf Paare mit Bundeswehrbezug beim KAS Begegnungswochenende im Monbachtal überzeugen. Unter Anleitung der zertifizierten Kommunikationstrainerin und Beziehungsberaterin für Einsatzkräfte und ihre Angehörigen Claudia Küttner hatten sie sich Ende Juli auf eine „Reise zu einem tieferen Verständnis der gemeinsamen Kommunikation“ begeben, um sich im Rahmen einer abwechslungsreichen Auszeit in der Kunst des Miteinanderredens zu schulen.

Kommunikation in der Partnerschaft verstehen und erfolgreich anwenden

Der Dienst in der Bundeswehr bedarf eines starken Rückhalts in Familie und Partnerschaft. Entsprechend hoch waren sowohl die Resonanz auf das Angebot der KAS als auch die Motivation der Teilnehmenden, möglichst viele praktische Tipps und Werkzeuge zur Stärkung ebendieser Partnerschaften mit nach Hause zu nehmen.

Mit den Christlichen Gästehäusern Monbachtal in Bad Liebenzell hatte die KAS ein spezielles Refugium inmitten des nördlichen Schwarzwalds für diesen Anlass ausgewählt. In einem gemütlichen Ambiente, umrahmt von einer malerischen Landschaft und in sehr harmonischer Atmosphäre fiel es den Paaren nicht schwer, den Alltag los- und sich im Kreise Gleichgesinnter auf die Inhalte des Wochenendes einzulassen.  

Welcher Kommunikationstyp bin ich? Auf welchen Ebenen kommunizieren wir bisher in unserer Beziehung?  Wie entstehen Konflikte und wie kann ich sie vermeiden? Wie kann ich meine Bedürfnisse und Wünsche auf eine Weise ausdrücken, die den Partner respektiert und die Beziehung stärkt? Wie kann ich Gedanken und Gefühle klar und wertschätzend vermitteln, ohne dabei das Gefühl von Kritik und Vorwurf zu erzeugen? Und wie kann ich Blockaden lösen, um meinen Gegenüber wirklich zu erreichen? Rund um diese und weitere Fragestellungen gestalteten sich die verschiedenen Seminareinheiten in angenehmer Runde überaus interaktiv und mit reger Beteiligung der Paare.

Fachlich fundiert, auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden zugeschnitten und mit viel Empathie in zahlreichen Gesprächen und gemeinsamen Übungen gelang es Frau Küttner, den Paaren zu vermitteln, wie sie effektiv im Alltag miteinander kommunizieren und eine tiefere Verbindung zueinander aufbauen können.

Insbesondere diese tiefgehende Verbindung ist es, die Partnerschaften fundamental von Zweckgemeinschaften unterscheidet und gerade in Belastungssituationen zusammenschweißt. Passend hierzu gab Frau Küttner unter anderem einen spannenden Einblick in das Konzept der „Fünf Sprachen der Liebe“, das auf dem gleichnamigen Bestseller des amerikanischen Pastors, Anthropologen und Beziehungsberaters Gary Chapman beruht.

Dem Naturerlebnis Monbachtalschlucht auf der Spur

Viel Zeit für persönliche Gespräche, den Austausch in der Gruppe und praktische Übungen eröffnete auch die Wanderung durch die Monbachtalschlucht. Dass die Kommunikation während des gemeinsamen Streifzugs doch das ein oder andere Mal versiegte, lag dabei vor allem an dem sich bietenden Naturschauspiel. So ging es vorbei an zerklüfteten Felswänden und kleinen Wasserfällen hinweg über bemooste Felsblöcke und verwitterte Baumstämme hinein in eine ganz eigene und urwüchsige Welt, die zum ausgiebigen Betrachten und Genießen einlud. Dabei konnte selbst das wechselhafte Wetter der guten Stimmung keinen Abbruch tun.

Eintauchen in das mittelalterliche Klosterleben

Eintausend Jahre Klostergeschichte zum Anfassen: Einen weiteren Höhepunkt des Begegnungswochenendes bildete der informative Besuch des ehemaligen Benediktinerklosters Hirsau. Im Übergang von Früh- zum Hochmittelalter vor ca. 900 Jahren zählte es zu den größten und einflussreichsten Klöstern im deutschsprachigen Raum. Mit der Verbreitung der Reformen aus der französischen Abtei Cluny im Zuge von über 200 Klostergründungen spielte Hirsau eine zentrale Rolle bei der Erneuerung des Mönchtums und hatte maßgeblichen Anteil am Aufblühen des Klosterlebens in den deutschsprachigen Gebieten. Insbesondere die über die Neugründungen verbreitete Hirsauer Reform hatte weitreichende Auswirkungen auf die kirchliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Europas.

Eine hervorragende Gelegenheit, das Erlernte und Erlebte noch einmal zu reflektieren, bot der abschließende Grillabend. Nachdem einige Freiwillige ihre Grillkünste zur Zufriedenheit aller Teilnehmenden unter Beweis stellen konnten, wurde mit dem Umbau der Grillstelle zum Lagerfeuer schließlich der gemütliche Teil des Abends eingeläutet.


Insgesamt zeigen die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Paare, dass die verschiedenen Bausteine und Inhalte des Begegnungswochenendes harmonisch ineinandergegriffen haben, sodass die gemeinsamen Tage den Erwartungen mehr als entsprechen konnten. Für den großen Zuspruch und die vielen nützlichen Anregungen für weitere Paarveranstaltungen möchte sich die KAS auf diesem Wege noch einmal herzlich bedanken und plant bereits die Neuauflage für das kommende Jahr.


Bilder: KAS e.V.