Liebe Familien,

es ist soweit: Die Gewinner des 1. KAS Kreativwettbewerbs „Eine Geschichte für KASi“ stehen fest.

KASi war begeistert von Euren tollen Geschichten und den fantasievollen Illustrationen, die ihn erreicht haben und wir mussten ihm die Taschenlampe wegnehmen, damit er nicht die ganze Nacht unter der Bettdecke durch liest.

Unsere Jury hatte es nicht leicht und hätte am liebsten nur erste Plätze vergeben, aber sie musste sich entscheiden und nun freuen wir uns, die Gewinner bekanntzugeben:

Der 1. Platz geht an Familie Filipp,

der 2. Platz geht an Familie Werner

und der 3. Platz an Familie Urban.

Wir gratulieren allen Familien ganz herzlich! Die Gewinner wurden bereits per E-Mail benachrichtigt.

Und nun präsentieren wir Euch die Gewinnergeschichte „Alex der Elefant“:

Alex der Elefant

Es war ein warmer Sommerabend. Alex der Elefantenjunge ging einsam seiner Wege. Der Mond leuchtete hell am Abendhimmel.

Auf dem Mond wohnte ein kleiner Wichtel Namens Ole. Wie jeden Abend schaute er hinab auf die Erde und erfreute sich ihrer Schönheit. Er erblickte den Elefanten und beobachtete ihn, wie er vor sich hin trottete. Ole fand das der Elefant traurig aussah. Er entschied sich zu ihm hinab zu steigen.

Er traf auf den Elefanten als dieser gerade eine wunderschöne Blumenwiese, die selbst im nächtlichen Schein des Mondes viele Blüten leuchten ließ, erreichte. Besonders die Gänseblümchen, die der Wichtel so mochte, blühten hier im Überfluss.

Er ging auf den Elefanten zu. „Hallo lieber Elefant, ich bin Ole, ich wohne auf dem Mond.“

„Hallo, ich bin Alex. Ich habe noch nie gehört das jemand auf dem Mond wohnt“

„Ich komme auch nicht sehr oft auf die Erde. Mir reicht es die Erde von oben zu sehen, sie ist so schön. Manchmal sehe ich etwas Besonderes, und dann steige ich herab.“

„Etwas Besonderes?“ fragte Alex.

„Du siehst sehr traurig aus, ich wollte sehen, ob ich dir helfen kann“ sprach der Wichtel

„Ach“ seufzte Alex „Wie solltest du mir bei meinem Problem helfen können?“

Ole antwortete freundlich lächelnd „Das kann ich dir noch nicht sagen, da ich noch nicht weiß was dich bedrückt. Aber wie gesagt, ich habe viel gesehen und glaube nicht daran, dass es Probleme gibt die man nicht lösen kann. Hier, nimm ein Stück Mondschokolade!“

Alex blickte Ole misstrauisch an, nahm ein Stück der Schokolade, dann erzählte er schmatzend seine Geschichte:

„Ich war mit meiner Familie auf Wanderschaft, wir wollten zu einer Ebene aus alten Geschichten, auf der alle Tiere friedlich miteinander Leben, mit Nahrung für alle im Überfluss, großen Seen, Wäldern und Blumenwiesen. Eines Abends gingen wir durch einen Wald. Es war sehr dunkel in diesem Wald. Ich verlor den Anschluss zu meiner Herde. Ich habe gerufen, bin gerannt, doch ich konnte sie nicht mehr finden. Eine Weile noch irrte ich in diesem Wald umher. Doch auch am nächsten Tag, als die Sonne wieder aufging, fand ich keine Spuren von ihnen.“

Ole hörte geduldig und gespannt zu.

„Nachdem ich eine Zeit lang in dem Wald gewartet hatte, in der Hoffnung meine Herde würde zurückkehren, entschied ich mich auf eigene Faust die geheime Ebene zu finden. Nach ein paar Tagen erreichte ich das Ende des Waldes. Dort befand sich eine große Wiese, auf der außer Gras und ein paar Bäumen, kaum andere Pflanzen wuchsen. Ich wusste nicht wo ich war, noch wohin ich gehen sollte um die Ebene zu erreichen. Ich fühlte mich so einsam wie noch nie zuvor in meinem Leben.“

„Hast du deine Suche aufgegeben?“

Alex antwortete: „Nein, es stellte sich heraus, dass dort viele Mäusefamilien ihr Zuhause hatten. Ich erzählte auch ihnen meine Geschichte. Die Mäuse erlaubten mir auf der Wiese zu bleiben. Lediglich die Samenkörner der wenigen Pflanzen die auf der Wiese wuchsen, sollte ich verschonen, da die Mäuse diese als Nahrung bräuchten.“

„Wieso bist du nicht dortgeblieben?“ fragte Ole

„Schon sehr bald wurden die Mäuse zornig auf mich, weil ich zu viel von den Gräsern aß. Sie beschwerten sich über die Erschütterungen ihrer Gänge und Höhlen, wenn ich über die Wiese lief. Ich ernährte mich daraufhin von den Früchten die auf den Bäumen wuchsen. Doch die Mäuse wurden zunehmend bösartiger. Sie sagten ich sei zu dick und groß und würde alles kaputt machen, ich wäre zu anders und passe nicht hierher. Daraufhin verließ ich die Wiese.“

Betrübt blickte Alex zu Boden.

„Diese Mäuse waren dumm!“ sagte Ole. „Sie haben nicht erkannt, dass deine Andersartigkeit ihnen hätte nutzen können.“

Verwundert sah Alex Ole an. „Wie meinst du das?“

„Du bist groß und stark, du hättest mit deinem Rüssel Früchte von den Bäumen für die Mäuse pflücken, sie vor Räubern beschützen können. Statt die Möglichkeiten zu erkennen, sahen sie nur ein Problem. Anders zu sein heißt nicht schlechter zu sein, sondern andere Möglichkeiten und Fähigkeiten zu haben. Jeder kann etwas, was ein anderer nicht kann.“

Alex dachte darüber nach und erkannte das Ole damit Recht hatte.

„Aber dennoch bin ich nun allein“ sagte Alex traurig.

„Vergiss nicht, dass ich die ganze Welt von oben gesehen habe.“ Erwiderte Ole.

Ole bückte sich und grub mit seinen Händen ein wunderschönes Gänseblümchen mit Erde aus und reichte es Alex.

„Hier, nimm dieses Pflänzchen, trage es immer vor dir her und es wird dir den Weg weisen“

Grübelnd nahm Alex das Gänseblümchen mit seinem Rüssel an sich.

Ole verabschiedete sich von Alex, gab im noch etwas von seiner Schokolade und stieg wieder zum Mond auf. Alex sah ihm nach, konnte nach kurzer Zeit jedoch nur noch das helle Leuchten des Mondes sehen.

Dann ging er los.

Mehrere Tage und Nächte marschierte er, mit dem Gänseblümchen im Rüssel, ohne zu wissen wohin. Doch er vertraute auf die Worte von Ole.

Immer wenn die Nacht hereinbrach, sah er zum Mond auf und hatte das Gefühl der Mond würde ihn begleiten. Dies gab Alex noch mehr Zuversicht.

Eines Tages, als Alex auf den Boden blickend vor sich hin trabte, stieß er mit dem Kopf gegen etwas Großes. Als er aufblickte drehte sich gerade ein Elefantenmädchen um, das er übersehen hatte.

Sie war wunderschön und lächelte Alex trotz des Remplers freudig an.

„Oh, ist die für mich?“

Alex blickte das Elefantenmädchen verwundert an.

„Das Gänseblümchen, ist das für mich? Ich bin übrigens Lena.“

„Ähm, nein, entschuldige. Dieses Gänseblümchen hilft mir den Weg zu finden. Ich heiße Alex.“ Antwortete er verlegen.

„Den Weg wohin?“ Fragte Lena.

„Zu einer wunderschönen Ebene, mit Blumen, Seen und Nahrung für alle, wo alle Tiere Freunde sind.“

Lena lächelte breit. „Dann scheint dein Blümchen seine Aufgabe erfüllt zu haben, du bist da!“

Alex sah an Lena vorbei. Und da war es. Eine riesige Ebene mit Tieren aller Art. Blumen, Pflanzen und Bäume in jeglicher Variation, große Seen und Wasserfälle. Es war unglaublich.

Lena erzählte von dem Leben auf der Ebene: „Wir leben hier alle miteinander in Frieden und Freundschaft. Jeder hilft dem anderen mit seinen ganz speziellen Möglichkeiten. Die Großen helfen den Kleinen und beschützen sie, die Kleinen helfen den Großen. Erst neulich hat mir eine Maus einen Dorn aus dem Fuß gezogen an den ich selbst nicht herankam.“

Alex war begeistert, hier konnte er sein wer er war.

Zusammen gingen sie über die Ebene und Lena führte Alex zu einer Elefantenherde. Seine Herde!

Es war ein freudiges Wiedersehen mit seiner Familie, die Alex ebenso vermissten, seit sie sich verloren hatten.

Das Gänseblümchen pflanzte Alex auf der Ebene wieder ein.

Jeden Abend, wenn der Mond über der Ebene aufging, lächelt Ole immer ein bisschen mehr als er sah wie glücklich Alex mit seiner neuen Freundin Lena und seiner Familie war.

Und wie viele Gänseblümchen mittlerweile auch auf der Ebene wuchsen.

Ende