Gastbeitrag von Johannes Schnier

Schoko-Nikoläuse warten auf ihre Weiterverteilung in Afghanistan. Foto: Bundeswehr.

Schoko-Nikoläuse warten auf ihre Weiterverteilung in Afghanistan. Foto: Volker Kusch.

Ende November. Am frühen Morgen regnet es in Strömen. Auf dem Flugfeld des deutschen Feldlagers Camp Marmal in Masar-i Scharif herrschen beste Bedingungen für das Abladen einer geheimen Fracht. „Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude“, sagt Militärpfarrer Jörg Plümper mit einem verschmitzten Lächeln. Zusammen mit dem Spieß der Logistikkompanie, Oberstabsfeldwebel Stefan W., holt er die ersten Schoko-Nikoläuse mit prüfendem Blick aus der Kiste. Mit von der Partie sind auch die Kommandeure des Schutzbataillons, Oberstleutnant Maik C., und des Unterstützungsbataillons, Oberstleutnant Frank D. Diese haben die Operation „Nikolaus“ zur Chefsache erklärt.

Militärpfarrer Plümper, Spieß W. und die Kommandeure mit den ersten Nikoläusen. Foto: Bundeswehr.

Militärpfarrer Plümper, Spieß W. und die Kommandeure mit den ersten Nikoläusen. Foto: Volker Kusch.

Die insgesamt 1.300 Nikoläuse sind ein Geschenk der OASE-Einsatzbetreuung von Katholischer und Evangelischer Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS/EAS). EAS/KAS betreiben im Camp Marmal auch die Oase, eine Betreuungseinrichtung für Soldaten. Die Aktion „Nikolaus 2018“ hat zum Ziel, die Soldatinnen und Soldaten der Beratungsmission Resolute Support in Afghanistan fern der Heimat in Weihnachtsstimmung zu bringen. Bereits im letzten Jahr wurde die Aktion begeistert aufgenommen. „Für viele hier im Einsatz ist die kleine Geste des Schenkens ein wertvolles Signal dafür, dass in der Adventszeit an sie gedacht wird“, bestätigt Plümper. Dazu werden die Nikoläuse auch an die anderen Standorte mit Bundeswehrsoldaten – Kabul, Kunduz und Bagram – verteilt.

Militärpfarrer und Spieß verstecken die Nikoläuse. Foto: Bundeswehr.

Militärpfarrer und Spieß verstecken die Nikoläuse. Foto: Volker Kusch.

Eine Woche später treffen sich Pfarrer Plümper und Oberstabsfeldwebel Stefan W. in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember auf den Fluren der Logistikkompanie. „Für die Spieße im Einsatz ist es sehr wichtig, unseren Männern und Frauen ein bisschen Heimatgefühl zu geben. Solche Aktionen helfen uns dabei“, sagt der Oberstabsfeldwebel. Außerdem könne so auch gleich der Schuhputz der Soldaten kontrolliert werden, fügt er mit einem Grinsen hinzu, während er Nikolaus um Nikolaus in den aufgereihten Stiefeln versteckt. Der Erfolg gibt beiden Recht. Am nächsten Morgen schaut man bei den Soldatinnen und Soldaten in zahlreiche freudige Gesichter. „Ganz ab von der Schokolade, bin ich dankbar für diese starke Aktion“, sagt Stabsunteroffizier Weena M. mit einem breiten Lachen. Die Nikoläuse vermitteln ein kleines Stück Heimat, rund 5.000 Kilometer von Deutschland entfernt.

Stabsunteroffizier M. freut sich über ihren Nikolaus. Foto: Bundeswehr.

Stabsunteroffizier M. freut sich über ihren Nikolaus. Foto: Volker Kusch.

Wir danken Johannes Schnier für die Erstellung des Textbeitrages sowie dem BMVg für die Unterstützung im Vorfeld, um diese Aktion möglich zu machen. Unter dem Titel „Süße Grüße aus der Heimat“ wurde die Nikolaus-Aktion zudem von Radio Andernach unterstützt. In einer Kurzdoku von Hauptmann Caroline G. kamen der Sprecher der Spieße, Oberstabdsfeldwebel Stefan W., und die OASE-Einsatzbetreuung zu der Aktion zu Wort. Mit den für alle Kameraden hörbaren Nikolausgrüßen im Radio begleiteten die Beteiligten unsere Soldatinnen und Soldaten an diesem Nikolaus-Morgen des 06. Dezember 2018.

Die Nikolaus-Aktion „Süße Grüße aus der Heimat“ ist eine Aktion der OASE-Einsatzbetreuung

Die OASE-Einsatzbetreuung ist eine gemeinsame Initiative von EAS und KAS. Seit 20 Jahren engagieren sich die beiden Organisationen überall dort, wo deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sind. Schwerpunkt ist dabei der Betrieb gastronomischer OASE-Betreuungseinrichtungen, die Organisation und Durchführung von Konzerten sowie Beschaffungsmaßnahmen für unsere Bundeswehrangehörigen.